Geschichte

Die Anfänge der Rebkultur in Thüringen und somit in Hopfgarten, liegen nach heutigem Kenntnisstand in jenem Landstrich, in dem die Flussgebiete des Mains, der Werra und der Fulda zusammenstoßen. Es ist die Röhn, das alte Buchonia.
Von hier eroberte der Rebstock die Einzugsgebiete der thüringer Flüsse. Die früheste urkundliche Erwähnung des heimischen Weinbaus stammt aus dem Jahr 786 und betrifft Dorndorf an der Werra. Hier hatte das Kloster Hersfeld Weinland. Eine Urkunde von Kaiser Otto II, aus dem Jahr 973, nennt Tonna, Brüheim bei Gotha, Dachwig und Walschleben als Weinbaustandorte. Für Erfurt kann das Jahr 1121, für Hopfgarten das Jahr 1355 und für Weimar das Jahr 1398 beurkundet werden.
Über ein Drittel der landwirtschaftlichen Erträge machte der Weinbau in Hopfgarten aus, dieser wurde durch Mönche, oder Frondienste geleistet.
In Hopfgarten wurde zum Beispiel Traminer, Elbling, Gutedel, Muskateller und Silvaner angebaut.

Die Behandlung der Reben glich der heutigen Pflege von Rosen. Die Weinlesen wurden in Hopfgarten mit einem 2- tägigem Fest im Oktober gefeiert.
Die letzte große Weinlese war in unserem Ort im Jahre 1876, damals gab es noch 33 Weingärten.
Als später der Bezirksdirektor Wokenius Hopfgarten besuchte, sagte er: “Man möchte doch Sorge tragen, dass dieser schöne Schmuck der Hopfgartener Berge erhalten bliebe.”

Leider ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. 1912 ist nur noch Herr Bürgermeister Louis Keiser in Besitz eines 5 Ar großen Weingartens der noch 200 Liter Wein lieferte. Einige dieser Reben wachsen bis heute an diesem Platz. Zwei zu späterer Zeit aufgenommene Weinbau-Wiederbelebungsversuche scheiterten. Der von Herrn Ministerialrat Mollberg 1929 angelegte Weinberg verwilderte nach wenigen Jahren (heute Grundstück der Familie Höpfner). Der von Otto Keiser in den Nachkriegsjahren angelegte Weingarten fiel dem Zeitmangel des Einzelbauern zum Opfer.

Louis Keiser
Otto Keiser